Exerzitien (im Alltag)
Unser Leben ist oft von Hektik und Leistung geprägt. Ausbildung und Berufsausübung fordern uns heraus, Familie und Bekanntenkreis ebenso. Genau dort, wo wir in unserem Leben an Grenzen stoßen, dabei Schatten und Licht entdecken oder wir uns - vergleichbar einer Schneekugel - vielfach aufgewühlt erleben, können religiöse Übungen (Exerzitien) eine Orientierungshilfe für den Alltag sein.
„Exerzitien“ bedeutet Übung. Dabei geht es nicht um ein religiöses Hochleistungsprogramm. Diese Übungstage sind ein wohltuendes, entschleunigendes „Training“ mitten Alltag. Frei nach dem Motto „Gönne dich dir selbst“. Mit Hilfe biblischer Texte wird dabei die eigene Lebensgeschichte betrachtet und die Beziehung zu Gott, dem Liebhaber des Lebens, vertieft.
Äußere Stille und innere Ruhe schaffen eine Atmosphäre, die das persönliche Gebet und ein MEHR an Lebendigkeit fördern. Aus der inneren Haltung der Stille kann die Sensibilität für die Bewegungen der Seele wachsen, das Herz, das Innerste eines Menschen, wird hörend. Dieses hörende Herz vermag Gott in allem zu suchen (vgl. Ignatius von Loyola) und zu finden und so das [magis] zu entdecken. Ein geistlicher Begleiter oder Begleiterin hilft durch Impulse und Einzelgespräche, die geistlichen Erfahrungen zu deuten und den richtigen Weg zu finden.
Exerzitien im Alltag sind ein Angebot für all jene, die die Sehnsucht nach einer tieferen Gottesbeziehung haben, jedoch keine Möglichkeit finden, sich für längere Zeit aus dem Tagesgeschehen herauszunehmen. Exerzitien im Alltag ermöglichen es, mitten am Tag, mitten in der Woche bzw. mitten im Leben anzuhalten.
Auf dem Weg
- aufmerksam werden für Gott, der in unserem Leben - auch im ganz „gewöhnlichen Alltag“ - anwesend ist
- die eigene Lebensgeschichte in den Blick nehmen, vertiefen und mit Hilfe von biblischen Texten erhellen
- in der Gruppe in einem Zeitraum von fünf bis sechs Wochen einen Weg gehen: Gott im Alltag suchen und finden
- Gemeinschaft und Austausch erleben.